Nun bitte ich Dich, dieSpirale, die Du eben in der Natur durchlaufen hast, von oben gesehen Dir vorzustellen, was Dir leichter fallen wird, wenn Du die Augen schliesst, wozu Du Dich zunächst bequem hinsetzen solltest, guten Boden unter den Füssen, ja, genauso…..

Stell Dir vor, diese Spirale wäre gezeichnet auf Papier,  oder gemalt – auf ein grosses Plakat, oder – im Sandkasten nachgeformt, mit der dritten Dimension schon angedeutet….

Zu sehen wären – eine Mitte, ein Zentrum, dieser Platz hier, - und – ein Eingang, oder ein Ausgang, am Rande, beim Tor, zwischen Vogelbeerbaum und altem Ahorn. Dazwischen, diese beiden Punkte in vielen Windungen miteinander verbindend, ein Pfad, ein Weg, oder eine Strasse im weitesten Sinne...

Nun stell Dir bitte vor, Du würdest in diese Spirale eintreten, irgendwo zwischen Anfang und Ende, und würdest Dich umsehen. Damit wird die Spirale ganz von selbst  - dreidimensional, denn, Du und zwei Dimensionen – das geht nicht so gut – Du kannst Dich nicht – einfach so – um eine Dimension reduzieren; viel leichter wäre es, Dich um eine zu erweitern, um die Zeit vielleicht, oder um Deinen sechsten Sinn…

Du stehst nun da in Deiner Spirale und hast eigentlich drei Möglichkeiten . Du kannst bleiben, wo Du bist, verharren an dieser Stelle, bis Du vielleicht motiviert bist, Dich zu bewegen. Oder Du kannst Dich in Bewegung setzen, in die eine – oder in die andere Richtung – aber in welche, meinst Du, wird es Dich mehr locken?

Und wie findest Du heraus, welcher Weg in die Mitte führt, und welcher nach aussen? Wenn Du mal drin bist, siehst Du nicht, ob Deine Spirale linksläufig ist oder rechtsläufig, und es ist nichts angeschrieben. Was für ein Glück, dass Du nicht zweidimensional umherirrst, sondern Überblick hast, wo so ungefähr Deine Lage ist – und wo die Mitte, und dass nach jeder Windung klarer wird, ob Du nach innen gehst – oder – nach aussen – so oder so – der Weg birgt Überraschungen, da sind Hindernisse zu überwinden oder zu umgehen, da sind Engpässe, die das Wohlbefinden einengen können, und da sind Stellen, an denen das Weiterkommen schwierig oder unklar oder gar unmöglich scheint?

Ist es denn verboten, die Spur zu wechseln?

Sind Abkürzungen nur für Götter erlaubt?

Die eine Frage bleibt: will ich eigentlich nach aussen, oder will ich nach innen?

Was wäre dort, in der eigenen Mitte, zu tun?

Wäre das ein Ziel, sich selbst zu finden, diese Mitte zu erkunden, und vielleicht dort eine Weile auszuruhen?

Dort vielleicht sogar – zu sterben und – neu auferstehen, um dann den Weg nach aussen- einmal mehr – unter die Füsse zu nehmen – vielleicht – um endlich eine verheissene Freiheit zu finden?

Oder drängt es Dich eh nach aussen, vielleicht, weil es im Zentrum – zu heiss ist – oder – zu kalt – oder – zu-zementiert – oder – weil die Einsamkeit dort so schwer zu ertragen ist –

und wenn diese Mitte  so harmlos aussieht – ein kleiner, gemütlicher Platz, könnte man doch – eine Zeit lang – dort verweilen, den inneren Frieden suchend, versuchsweise, für einen Moment die Augen schliessen, und einfach wahrnehmen, in welcher Mitte Du Dich jetzt befindest – und wie Dein Befinden ist...

Und wenn das gut ist für Dich, bitte ich Dich, allmählich, in deiner Zeit, zurückzukommen in das hier und jetzt, um schliesslich – Deine Augen wieder zu öffnen.

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