Carlo Janka:  Carlo Janka ist der Mann der Stunde, des Winters, ja vielleicht wird er sogar der Mann des Jahrzehnts. Der erst 23-jährige Bündner hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt und vereint alle Attribute, die es benötigt, damit es im gleichen Stil so weitergeht.

"Die Zuversicht war vor dem zweiten Lauf grösser als die Anspannung", sagt Janka später. Die mentale Kraft ist sein grosses Gut. Von hunderttausend Menschen seien wohl nur zehn mental so stark wie Janka, sagte der Schweizer Cheftrainer Martin Rufener einmal. Doch wahrscheinlich ist von diesen zehn nur einer Skirennfahrer. Janka.

"Für mich ist das Instinkt. Ich liebe das Instinkt-Skifahren. Beim Brüggli kann ich das voll geniessen. Zum richtigen Zeitpunkt ansetzen, draufstehen und voll durchziehen" (C.J.)

Janka hatte sich stets auf unmittelbar Bevorstehendes konzentriert; der nächste Tag, das nächste Training, der nächste Lauf. «Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so fokussiert ist und das Wesentliche vom Unwesentlichen trennen kann», sagt sein Manager Guisep Fry über ihn.

Janka praktiziert, was andere Athleten sich in stundenlanger Arbeit mit Mentaltrainern anzueignen versuchen: Fokussieren auf das Wesentliche, Gelassenheit, Konzentration. «Das hab ich schon immer so gemacht. Das ist mein Naturell.» Wer über ein solches Naturell verfügt, braucht keinen Mentaltrainer...